Ich glaube die Frage die ich in der Zeit vor meiner Karenz am meisten gehört habe (nachdem ich erzählt habe dass ich ein Jahr in Karenz gehe) ist: „Und das geht?“
Oft war nicht genauer spezifiziert was denn genau eventuell nicht gehen hätte können, aber es gibt ein paar mögliche Interpretationen. Einige davon leichter verdaulich als andere:
… im Job? Eine mögliche Interpretation ist die Frage nach der Möglichkeit ob’s im Job geht oder nicht.
… finanziell? Die Frage ob sich’s finanziell ausgeht ist ein wenig legitimer, leider ist die Einkommensschere zwischen Männern und Frauen immer noch groß genug dass das wegfallen des „Hauptverdieners“ nicht so einfach bewerkstelligbar ist.
… überhaupt? Die Interpretation find ich schlimm, ich weiß aber dass das manchmal die eigentliche Frage war: „Darf man das?“ im Sinne von „Ist das gesetzlich vorgesehen?“ Eigentlich klassisch österreichisch dass mancher gar nicht weiß dass man als Mann genauso in Karenz gehen kann.
Meine Standardantwort nach einer Weile war übrigens: „Bei meiner Frau geht’s ja auch…“ Ein bisserl ausführlichere Antworten in den nächsten Tagen.
2 replies on “Und das geht? [Tag 6]”
cool, interessant. stell dir mal vor, wie das bewusstsein fuer ‚vaeterkarenz‘ in irland ist- gibt es naemlich NICHT. wenn du im oeffentlichen dienst bist, darfst du ich 18 wochen vaeterkarenz nehmen (unbezahlt), die meisten machen es dann so, dass sie sich das aufteilen auf einen tag weniger pro woche fuer eine bestimmte zeit arbeiten. die beschreibung liest sich armselig, oder? http://www.citizensinformation.ie/en/employment/employmentrightsandconditions/leaveandholidays/paternityleave.html
Ja, eh, das es in Österreich sehr viel besser ist als (fast) überall stimmt. Es ist "jammern" auf hohem Niveau 🙁
Aber interessant ist auch das Frauen in Irland nur 26 Wochen Karenz (+16 Wochen unbezahlte Karenz) nehmen können. (Ich hoff ich hab das auf die gschwinde richtig recherchiert…) Das zeigt generell eine ganz andere Einstellung zum Thema Karenz als in Österreich.